Nachdem unsere langjährige Leadsängerin Marianne Keel nach Basel zog, um Jazzgesang zu studieren, fanden wir glücklicherweise in Mirjam Zbinden eine grossartige Sängerin, die uns als Leadsängerin und Coach unterstützt. Geboren ist Mirjam Zbinden 1970 in Siders/VS. Die Matura hat sie in Biel gemacht, wo sie heute auch wieder wohnt. An der Hochschule der Künste in Bern liess sie sich zur Schauspielerin ausbilden. Seither war sie an verschiedenen Theaterhäusern in Deutschland und der Schweiz engagiert. Sie spielte am Schauspielhaus Zürich, arbeitet freiberuflich als Theaterpädagogin und Sängerin, ist Mitglied der Theatergruppe "Plasma" (eine der renommiertesten freien Theatergruppen der Schweiz) und war im April 07 auf SF DRS als Hauptdarstellerin im abendfüllenden Spielfilm "Briefe und andere Geheimnisse" zu sehen.
Geboren wurde Tonia Schilling 1967 in Biel, wo sie von ihrer Mutter Christina Schilling (Begründerin des Afro Rythme Danse) von Kindsbeinen an in den Tanz eingeführt wurde. Seit 1988 tanzt, unterrichtet und choreographiert Tonia Schilling in Freiburg: in Kursen und Workshops ihrer Ecole Afro Rythme Danse, in öffentlichen Schulen und Erwachsenenfortbildungs-kursen, in Konzerten und Performances. Sie wird Mitglied der Africa Dance Compagnie (Zürich/Paris), bildet sich weiter am Théatre National in Dakar/Senegal und am National Centre of Arts in Accra/Ghana (traditioneller Tanz) sowie bei Koffi Koko (Paris/Benin, ritueller Tanz) und Isamel Ivo (Wien/Brasilien, zeitgenössischer Tanz). Ab 1994 realisiert sie ihre eigenen Choreographien in Solo für ihre Compagnien.
Wir Spirituals schätzen uns glücklich mit Tonia Schilling und ihrer Compagnie in "Blue River Notes" gemeinsam auf der Bühne gestanden zu sein. Als begnadete Vermittlerin afrikanischer Kultur gestaltet Tonia Schilling von Zeit zu Zeit workshops für die Spirituals. Tonia führt uns so immer wieder an die Ufer des "blauen Flusses" zurück, aus dem sich unsere Musik speisst.
Sie singt sich durch ihr Leben: Die Schüpfenerin Marianne Keel. An ihrer Konfirmation als Gesangstalent entdeckt, setzt die 25jährige heute voll auf die Karte Musik. Während der letzten Jahre verstärkte die Frau mit der sagenhaften Stimme zudem auch die "Spirituals" in Schüpfen
Die Rückmeldung, dass sie bei ihrem Publikum schon mal eine Hühnerhaut auslöse, nimmt Marianne Keel mit einem Schmunzeln zur Kenntnis. Selbstverständlich, wolle sie bei den Menschen, die ihr beim Singen zuhören, etwas auslösen, sie mit ihrer Stimme berühren. Eine Stimme, die durch ihre raumgreifende Tiefe auffällt, durch ihr Volumen. Eine Stimme, die nicht nur oberflächlich berührt, sondern unter die Haut geht.
An dieser und mit dieser Stimme arbeitet Marianne Keel. Sie studiert seit zwei Jahren an der Hochschule für Musik in Basel, Abteilung Jazz. "Die Jazzschule eröffnet mir neue Welten. Dort kann ich musikalisch vieles ausprobieren", sagt sie. So besucht Marianne Keel auch klassische Gesangssstunden. Regelmässiges Üben der Stimme wie auch mit ihren Instrumenten ist selbstverständlich. "Man muss sich selbst lieb sein und eine gewisse Disziplin pflegen". Die Dozentinnen und Dozenten merkten sofort, ob jemand sich weiterentwickle oder nicht und, ob man an sich arbeite.
Auch, wenn sich ihr Alltag hauptsächlich in Basel abspielt, kehrt die Musikstudentin immer wieder zu ihren Wurzeln zurück, nach Schüpfen. "Daheim, im Elternhaus, geniesse ich vieles, was ich in Basel nicht habe. Etwa ein feines Essen an einem Sonntag", sagt sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Wie ihre zwei älteren Schwestern lernte auch Marianne Keel als junges Mädchen ein Musikinstrument - die Querflöte. "Wir durften, wollten auch, mussten aber nie", fasst die 25jährige das landläufig oft leidige Thema "Musikinstrument und Üben" zusammen. Die drei Keel-Töchter setzten ihr Können denn bald auch bei Weihnachtsfeiern oder anderen familiären Gelegenheiten ein, als Trio mit Querflöte, Klavier und Violine. Und heute studiert die 25jährige an der Hochschule für Musik als Zweitinstrument Klavier.
Immer aber hat Marianne Keel auch gerne gesungen. Im Konfirmandenunterricht fiel ihr Talent und ihre Stimme der damaligen Vikarin, Regula Remund auf. Bald schon sang Marianne Keel nun im neu gegründeten Schüpfener Gospelchor "The Spirituals" mit. Der Chor,geleitet von Pfarrerin Regula Remund, mitgeprägt von Leadsängerin Marianne Keel, entwickelte sich mehr und mehr. "Durch Regula habe ich gelernt so richtig von Herzen zu singen, von innen heraus und zu improvisieren", erzählt die Musikstudentin. "Dazu hat mir Regula auch unzählige Blues- und Gospel-CD’s geliehen", erinnert sie sich.
Den Schüpfener Gospelchor - mit heute gut vierzig Mitgliedern - gibt es nun schon acht Jahre. Solange ist auch Marianne Keel als Leadsängerin dabei. "Seit ich allerdings in Basel lebe, bin ich nicht mehr regelmässig bei den Proben anwesend. Vor Auftritten wie dem Gospelgottesdienst Mitte November pendle ich aber schon mehrmals zwischen Basel und Schüpfen hin und her." Und irgendwann sei auch Zeit aufzuhören und jemand anderem die Möglichkeit zu bieten, sich gesanglich in den Vordergrund zu stellen, ergänzt die Schüpfenerin.
Mittelfristig plant Marianne Keel innerhalb ihres Musikstudiums einen längeren Auslandaufenthalt. Irgendwo in Europa an einer Jazzschule. Bis dahin investiert sie Zeit und Kraft in ihre Ausbildung in Basel, tritt bei Festen, Hochzeiten und anderen Anlässen auf und singt in der Bieler Funkband New Point. Als Gegenpol zu Studium und Arbeit setzt sie auf viel Schlaf, gesundes Essen, Sport und vor allem auch auf das Zusammensein mit Freundinnen und Freunden.
Stundenlanges Lampenfieber vor Auftritten kennt die Schüpfenerin im übrigen nicht: "Klar bin auch ich kurz vor dem Auftritt angespannt, innerlich irgendwie geladen. Aber dann, mit den ersten Takten, den ersten Klängen erlebe ich einen Adrenalinschub. Die Spannung löst sich, Glücksgefühle, Freude und Zufriedenheit kehren ein."
Diese Glücksgefühle will Marianne Keel auch langfristig hegen und pflegen: "Natürlich träume ich davon, mit meiner Musik Erfolg zu haben, eine eigene CD zu produzieren und die musikalische Stilrichtung zu finden, in der ich mich voll entfalten kann. Am Wichtigsten aber ist mir, bei aller Arbeit und allem Einsatz für die Musik, die Lebensfreude und die Freude an der Musik nicht zu verlieren."
Kontakt: Text-Atelier Eva Aeschimann unter evaaeschimann@hotmail.com
Die Interpretationen traditioneller Spirituals und klassischer Gospelsongs von Mahalia Jackson stehen als Inspiration und Vorbild hinter vielen Arrangements der Spirituals. Hört man Mahalia Jackson singen, so glaubt man, endlich nach Hause gekommen zu sein.